Jeannette Geissmann

Architekten HTL/SIA

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2021
Umbau Empfangsbereich Regierungsgebäude Appenzell Ausserrhoden in Herisau
Direktauftrag

Bauherrschaft
Kantonales Hochbauamt Appenzell Ausserrhoden

Planungsteam
Architektur: Geissmann Architektur, St. Gallen
Bauleitung: Gloor Gottardo Baumanagement, Gossau

Mitarbeit
Sandra Soares
Jeannette Geissmann

Bauaufgabe
Neugestaltung Empfangsbereich, Anpassung an die aktuellen Vorschriften, Sicherheitskonzept

Termine
Studie, Vorprojekt Frühling 2020
Ausführung Januar 2021

Fotografie
Jürg Zürcher

Ausgangslage
Das heute denkmalgeschützte Regierungsgebäude in Herisau wurde in den Jahren 1913 bis 1914 von den Zürcher Architekten Hermann Herter und Johannes Bollert erbaut. Im Erdgeschoss befand sich die Kantonalbank und in den Obergeschossen wurden die Räume mit der kantonalen Verwaltung geteilt. Im Jahr 1984 zog die Kantonalbank aus. Die damals notwendigen baulichen Anpassungen für die Umnutzung wurden sehr vorsichtig und nur additiv vorgenommen. Der formale Ausdruck vom Innenausbau des Empfangsbereiches aus den 80-er Jahren war nicht mehr zeitgemäss.

Konzept
Der neue Emfpangsbereich soll Gäste einladend und freundlich mit einem Besucherdesk und einem Wartebereich empfangen. Ausserdem werden diverse Umbauten vorgenommen um den aktuellen Anforderungen für Sicherheit, Brandschutz und Behindertengleichstellung zu entsprechen. So wird für das Erdgeschoss unter Anderem ein neues Sicherheitskonzept umgesetzt, welches einen schusssicheren Empfang und die Zutrittskontrolle zum Wartebereich umfasst. Die Inspiration für den athmosphärischen Ausdruck der Empfangsräume gab uns der historische Kontext. Die Neugestaltung orientiert sich respektvoll an den Materialien und Strukturen des Bestandes von 1914, aber auch am Umbau aus den 80-er Jahren. Das Konzept wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Kanton AR und der Denkmalpflege entwickelt.

Gestaltung und Materialisierung
Der Empfangsbereich wird neu mit einem Kleid aus regional gewachsenem Nussbaumholz eingehüllt, welches einen neuen Horizont auf einer Höhe von 2.1m bildet. Vertikale Elemente und Detailsausbildungen zusammen mit den Holzfurnieren wurden sorgfältig geplant und rhythmisieren den Raum. Die Sitzbänke des Wartebereichs integrieren sich konzeptionell in die Idee des umlaufenden Horizonts. Als frischer Kontrast zum dunklem Holz wird der restliche Raum hell gestrichen. Die Geometrie und die Einteilung der neuen Verglasungen mit Nussbaum, orientiert sich an den bestehenden Trennwänden aus den 80-er Jahren im angrenzenden Korridor. Sie bilden den Übergang und fügen sich selbstverständlich in die bestehenden Strukturen ein. Das neue Lichtkonzept akzentuiert die architektonische Idee und hilft den Gästen bei der Orientierung. Nebst neuen Lichtelementen wurden die bestehenden Pendelleuchten aus den 80-er Jahren umgebaut und verbinden den neuen Empfangsbereich mit dem Bestand.