Jeannette Geissmann

Architekten HTL/SIA

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2021
Neugestaltung Gastrobereich Brasserie LOK St. Gallen
Direktauftrag

Bauherrschaft
Kantonales Hochbauamt St. Gallen, Stiftung Lokremise, Brasserie LOK

Planungsteam
Architektur & Bauleitung: Geissmann Architektur, St. Gallen
Kunst: John Armleder

Mitarbeit
Sandra Soares
Fabian Zähnler
Jeannette Geissmann

Bauaufgabe
Neugestaltung Restaurant mit Anpassungen an ein neues Betriebskonzept
CH – St. Gallen

Termine
Studie Herbst 2020
Ausführung Januar 2021

Fotografie
Thomas Hary visuals, Blender Studios

Ausgangslage
Die Lokremise, ein wichtiger Zeitzeuge aus der Hochblüte der St. Galler Textilindustrie und ein Pionierprojekt der Eisenbetonkonstruktion, diente lange Zeit als Lokomotivdepot. In den 80’er-Jahren verwandelte sich die Remise dann jedoch in eine Brache, welche in den Jahren 2008-2010 in ein Kulturzentrum mit zwei Theater-, einer Kino- und einer Kunst- und Performancezonen verwandelt wurde. Durch einen Wechsel des Gastronomiebetreibers wurde der Restaurantbereich mit Bistro und Bar neugestaltet.

Konzept
Der Inneraum der Lokremise mit seiner Weite und Patina strahlt eine einmalige Athmosphäre aus. Die Neugestaltung besteht deshalb aus einer sorgfältig gesetzten Möblierung. Unsere Interventionen sollen den attraktiven Gastraum stärken und gleichzeitig unterschiedliche Bereiche schaffen. Zentral sind dabei die runde «Le Bar», welche die Gäste direkt beim Eingang begrüsst und der Restaurantbereich «Le Salon», der durch einen leicht erhöhten Parkettboden sowie zwei lange Eckbänke definiert wird. Die charaktaristische Struktur der Lok wird nicht verändert und wie alle neueren Einbauten kann alles nahezu spurlos zurückgebaut werden. Die neue Bar wurde auf Basis dieses Konzepts zusammen mit dem Künstler John Armleder entwickelt.

Gestaltung und Materialisierung
Die neuen Einbauten treten mit dem anspruchsvollen historischen Ort in Dialog und schaffen ein neues atmosphärisches Ganzes. Der neue Parkettboden „le salon“ schwebt leicht erhöht, wie ein fliegender Teppich, über dem abgenutzten Industrieboden und setzt einen Kontrast zu den Wänden, die von der Geschichte der letzten hundert Jahre gezeichnet sind. Die neuen Leder-Sitzbänke orientieren sich in Farbe und Form an den bestehenden Einbauten.
Die Materialität und die Installation der Bar wurde nach den Ideen des Künsters John Armleder ausgeführt. Die mit Spiegelblechen verkleidete Bar und mit einer Neon- und Spiegel-Installation bis an die Decke, wirkt wenig fassbar und verleiht den Gästen ein neues Raumgefühl. Das ganze Ensemble wirkt nahezu zauberhaft.